Vorstellung der aktuellen diskus-Ausgabe “What’s left?”

23. Mai · 19.30 Uhr

Bereits 1979 schrieb Moishe Postone in der diskus: »Die Linke machte einmal den Fehler anzunehmen, daß sie ein Monopol auf Antikapitalismus hätte; oder umgekehrt: daß alle Formen des Antikapitalismus zumindest potentiell fortschrittlich seien. Dieser Fehler war verhängnisvoll – nicht zuletzt für die Linke selbst.« Ergänzt man »Antikapitalismus« um andere linke »-ismen« wie Feminismus oder Antirassismus, stellt sich die Frage, wie die gegenwärtige Linke diesem »Verhängnis« heute entgehen kann: Was bleibt von linken Ideen und Bewegungen angesichts ihrer antisemitischen Verkehrung übrig? Was bedeutet »links« angesichts der zunehmenden Delegitimierung linker Selbstkritik?

Im Kontext der linken Debatten zum 07. Oktober stellt sich diese Frage wohl am dringendsten in Bezug auf den Antiimperialismus. In ihrem Artikel “Antiimperialistische Gespenster” widmen sich Felyx Feyerabend und Kris Teva den gegenwärtigen Erscheinungsformen dieser Weltanschauung. Der Fokus liegt dabei auf zwei Aspekten: Der historischen Ablösung der antiautoritären Linken durch den Antiimperialismus, sowie auf seiner Verbindung mit postmodernen Argumentationsmustern, die den neuen Antiimperialismus heute so anschlussfähig macht.

Mit besonderem Fokus auf den Artikel wird die diskus Redaktion am 23. Mai ihr aktuelles Heft “„Whats left? Antisemitismus und die Linke nach dem 07. Oktober” vorstellen.

“Aufruf zum Handeln” des Bündnis israelsolidarischer Gruppen

Mit Interesse haben wir als INDEX den „Aufruf zum Handeln“ vom Bündnis israelsolidarischer Gruppen und Personen aus Leipzig gelesen und diskutiert. Wir unterstützen den Versuch, mit dem Aufruf einen kollektiveren Umgang anzustoßen mit der Frage, wie weiter mit der Vereinnahmung autoritärer Gruppen und sich verbreitenden antisemitischen Tendenzen innerhalb der Leipziger Linken (oder was sich als solche bezeichnet). Auch finden wir es wichtig, sich kollektiv gegenüber solcher Tendenzen zu positionieren und somit als politische Zusammenhänge geschlossen „für einen emanzipatorischen Antifaschismus“ zu stehen.

Allerdings konnten wir als Gruppe keinen Konsens finden, den Aufruf zu unterzeichnen, da es auch grundlegende Kritik an einzelnen Punkten darin gibt. Continue reading ““Aufruf zum Handeln” des Bündnis israelsolidarischer Gruppen”

CoMedS Leipzig – Offenes Plenum & Infoveranstaltung August

Am 23.10.2024 lädt CoMedS Leipzig zu einem offenen Plenum und einer Infoveranstaltung ins Index ein.

CoMedS (Communication in Medical Settings) ist ein Zusammenschluss von ehrenamtlichen Sprachmittler*innen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Menschen mit Sprachbarrieren in Leipzig im medizinischen Kontext zu unterstützen.

Jede*r hat das Recht auf eine angemessene Gesundheitsversorgung, doch sprachliche und kulturelle Barrieren verhindern den Zugang zu einer adäquaten Versorgung.

 

Vorstellung RIAS-Sachsen Jahresbericht 2023

Am 22.08. stellt die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Sachsen den ersten Jahresbericht antisemitischer Vorfälle in Sachsen vor. Mit dem diesem Jahresbericht veröffentlich RIAS Sachsen erstmalig Zahlen für ein vollständiges Kalenderjahr. Der Bericht dokumentiert und analysiert antisemitische Vorfälle des Jahres 2023 im Freistaat Sachsen. Die Meldestelle RIAS Sachsen in Trägerschaft von OFEK e.V. hat für das Jahr 2023 insgesamt 192 antisemitische Vorfälle erfasst. Das entspricht drei bis vier gemeldeten Vorfällen pro Woche. Antisemitismus ist ein alltagprägendes Phänomen für Jüdinnen und Juden im Bundesland – das zeigt dieser erste Jahresbericht. In der Vorstellung des Berichts wird auch die Zäsur des 7. Oktober 2023 – das größte Massaker an Jüdinnen und Juden weltweit seit der Shoah – thematisiert und wie sich antisemitische Vorfälle in Sachsen darauf beziehen.